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Maschinelle Übersetzung - macht sie mich und meine Übersetzerkollegen einmal überflüssig?

Es gibt Abermillionen Worte, die zu übersetzen sind, und nicht genug Übersetzer, um diese Mengen zu bewältigen. Kein Wunder, dass die maschinelle Übersetzung als DIE Lösung für unsere zukünftige Kommunikation so gepriesen wird.

Nun ja, nicht ganz ...

Die maschinelle Übersetzung hat in den letzten Jahren massive Fortschritte gemacht. Zur direkten Veröffentlichung ist sie jedoch noch immer nicht gut genug. Um den Sinn eines Textes zu erfassen und Bereiche zu ermitteln, die einer gründlicheren Überarbeitung durch einen menschlichen Übersetzer bedürfen, eignet sie sich wunderbar. Die direkte Veröffentlichung maschinell übersetzter Texten erfolgt jedoch auf eigene Gefahr.

Gute menschliche Übersetzer sind hoch qualifiziert, gut ausgebildet, kennen sich mit der Materie aus und können fließend in ihrer Muttersprache schreiben. Und nicht nur das: Das menschliche Gehirn ist agil und kann Entscheidungen treffen, die einer Maschine unmöglich sind. Nehmen wir zum Beispiel einmal die maschinelle Übersetzung von „Leiter“ als „conductor“. Wie jeder weiß, der der deutschen Sprache mächtig ist, kann „Leiter“ auf Englisch alles mögliche bedeuten. Und zwar nicht nur solche unterschiedlichen Dinge wie „ladder“ oder „director“; es kann auch viele weitere, nuanciertere Bedeutungen haben. Nur ein Mensch verfügt über das entsprechende Feingefühl, um den richtigen Begriff wählen und auch korrekt anwenden zu können.

Vertraulichkeit

Und natürlich gibt es da noch die Frage der Vertraulichkeit. Sobald man einen Text in Google Translate kopiert, hat man ihn nicht mehr unter Kontrolle, und er ist öffentlich im ganzen Internet verfügbar. Seine geschäftlichen Unterlagen möchte man so wirklich nicht behandeln.

Einige große Firmen haben ihre eigene maschinelle Übersetzungssoftware entwickelt, die je nach Bedarf der Eigentümer spezielle Terminologie und einen bestimmten Stil erlernen kann. Übersetzer erhalten heute immer häufiger Anfragen zur Editierung maschinell übersetzter Texte. Die meisten Übersetzer, wie auch ich, hassen solche Aufträge, denn maschinelle Texte haben keinerlei Konzept im Hinblick auf Stil, flüssiges Schreiben oder die Schönheit der Worte. Normalerweise habe ich dabei stets das Gefühl, noch einmal ganz von vorne anfangen zu müssen. Manchmal ist das wirtschaftlich nicht rentabel, und ich soll lediglich die Terminologie oder Grammatik korrigieren. Dann bin ich hinterher mit meiner Arbeit nicht zufrieden.

Ich arbeite nicht mit maschinellen Übersetzungen

Und das erklärt auch, warum ich bei meiner Arbeit nie mit maschinellen Übersetzungen arbeite. Ich halte mich an zwei verschiedene Verhaltensregeln, welche die Vertraulichkeit beide sehr ernst nehmen.

Aber ich arbeite mit einem computergestützten Tool

Die computergestützte Übersetzung ist etwas ganz anderes, da es sich hierbei um eine Datenbank meiner eigenen Übersetzungen handelt. Dadurch kann ich zur Erstellung neuer Übersetzungen auf frühere Terminologierecherchen zurückgreifen. Dies verbessert die Konsistenz und hilft mir bei meiner Arbeit.

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